In Gedenken an Maunzi

Als mir heute morgen wieder einmal die Tränen kamen, da hab ich gewusst, dass ich die Geschichte hier erzählen will.
Vielleicht hilft sie mir nicht mehr, aber vielleicht hilft sie Anderen in ähnlichen Situationen.
Ich habe Maunzi am 8. Januar, nachmittags um 15.30 Uhr, einschläfern lassen.
Ich wußte schon lange, dass wir nicht mehr lange zusammenbleiben würden, aber ich habe immer gehofft, daß ich sie eines Morgens friedlich eingeschlafen finden würde.
Leider war es nicht so.
Am 8. Januar war plötzlich niemand mehr da, keiner hatte Zeit. Also bin ich allein mit Maunzi zum Tierarzt gefahren, obwohl ich kaum mehr in der Lage war, Auto zu fahren.
Dann hat es mit dem Warten auch noch etwas länger gedauert.
Maunzi hat in ihrer Box geweint und ich habe sie immer beruhigt: "Es passiert Dir nichts, wir fahren wieder nach Hause." Als ich wieder mit ihr nach Hause gefahren bin, stand ich vor dem Zusammenbruch.
Auch heute, 4 Monate später, habe ich keinen Abstand gewonnen zu ihrem Tod.
Vielleicht war es noch nicht einmal ihr Tod, aber die Verantwortung, die ich damals trug.
Und ich weiß nicht, war es vielleicht noch zu früh oder war es schon zu spät sie zu erlösen?
Maunzi war meine erste Katze.
Ich bin allein und behindert und Maunzi war ein Teil meines Lebens.
Und die Menschen, die mir nahe stehen, aber damals nicht da waren, sie sagen heute: "Reg Dich nicht auf. Das war doch nur eine Katze."
Wenn jemand , der dies liest einmal in der gleichen Lage sein sollte, dann rate ich ihm:
Laßt Euren Freund auch in den letzten Minuten seines Lebens Eure Hand fühlen. Gebt Euer Tier niemals dafür einem Fremden.
Aber dann seht zu, dass jemand bei Euch ist.
Nicht jeder steckt es so leicht weg.
Ich bin bestimmt psychisch stabil und stehe mit beiden Beinen im Leben, aber dafür werde ich noch lange brauchen.
Noch sehr lange.
Renate
 
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