- Als mir heute morgen wieder einmal die Tränen
kamen, da hab ich gewusst, dass ich die Geschichte hier erzählen will.
- Vielleicht hilft sie mir nicht mehr, aber
vielleicht hilft sie Anderen in ähnlichen Situationen.
- Ich habe Maunzi am 8. Januar, nachmittags um
15.30 Uhr, einschläfern lassen.
- Ich wußte schon lange, dass wir nicht mehr
lange zusammenbleiben würden, aber ich habe immer gehofft, daß ich
sie eines Morgens friedlich eingeschlafen finden würde.
- Leider war es nicht so.
- Am 8. Januar war plötzlich niemand mehr da,
keiner hatte Zeit. Also bin ich allein mit Maunzi zum Tierarzt
gefahren, obwohl ich kaum mehr in der Lage war, Auto zu fahren.
- Dann hat es mit dem Warten auch noch etwas
länger gedauert.
- Maunzi hat in ihrer Box geweint und ich habe
sie immer beruhigt: "Es passiert Dir nichts, wir fahren wieder nach
Hause." Als ich wieder mit ihr nach Hause gefahren bin, stand ich
vor dem Zusammenbruch.
- Auch heute, 4 Monate später, habe ich keinen
Abstand gewonnen zu ihrem Tod.
- Vielleicht war es noch nicht einmal ihr Tod,
aber die Verantwortung, die ich damals trug.
- Und ich weiß nicht, war es vielleicht noch zu
früh oder war es schon zu spät sie zu erlösen?
- Maunzi war meine erste Katze.
- Ich bin allein und behindert und Maunzi war
ein Teil meines Lebens.
- Und die Menschen, die mir nahe stehen, aber
damals nicht da waren, sie sagen heute: "Reg Dich nicht auf. Das war
doch nur eine Katze."
- Wenn jemand , der dies liest einmal in der
gleichen Lage sein sollte, dann rate ich ihm:
- Laßt Euren Freund auch in den letzten Minuten
seines Lebens Eure Hand fühlen. Gebt Euer Tier niemals dafür einem
Fremden.
- Aber dann seht zu, dass jemand bei Euch ist.
- Nicht jeder steckt es so leicht weg.
- Ich bin bestimmt psychisch stabil und stehe
mit beiden Beinen im Leben, aber dafür werde ich noch lange
brauchen.
- Noch sehr lange.
- Renate
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